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Dirndl-Sonntag |
Ist es etwas Schönes, dann löst es auch beim Gegenüber Freude aus und verdoppelt sich damit. So war es auch in der letzten Woche, als wir die Missionarinnen bei uns zu Besuch hatten und uns dabei Schwester Nielson von ihrem Dirndl erzählte. Da beschlossen meine Frau, die schon lange nicht mehr eines ihrer Dirndl angezogen hatte, und sie, am Sonntag im Dirndl zur Kirche zu kommen.
Ist es aber etwas Leidvolles, dann halbiert sich der Schmerz, wenn es zwei gemeinsam tragen. So muss der Prophet Joseph Smith gedacht haben, als er in Matthäus 24 von den Begleitumständen las, die für die Zerstörung des Tempels und das zweite Kommen Christi vorhergesagt wurden. Es ist das einzige Kapitel des Neuen Testaments, das in seiner Übersetzung mit in die Köstliche Perle aufgenommen wurde. Der Sonntagsschulunterricht beschäftigte sich mit diesen beiden Fassungen und ich wurde bewegt über ihr warum nachzudenken.
Im ersten Teil geht es vor allem um die Zerstörung des Tempels:
Zunächst wird in der Einleitung in der wiederhergestellten Fassung deutlicher, dass Jesus tatsächlich zu dem engen Kreis seiner Jünger (den Aposteln) von seinem Leben, Sterben und Auferstehen und damit auch von seinem zweiten Kommen spricht und sie verstanden ihn ( JS-Matth. 24:1 "Da verstanden seine Jünger, dass er wieder auf die Erde kommen würde, nachdem er zur rechten Hand Gottes verherrlicht und gekrönt worden sei"; https://www.lds.org/scriptures/pgp/js-m/1?lang=deu ). Wie wichtig ist es doch, dass man auch bei drohendem Ende eng zusammenrückt und dabei dessen eigentlichen Sinn versteht.
Die Bibelfassung setzt dagegen in Matthäus 23:38 mit der Ankündigung ein, dass Gott, der Herr, sein Haus verlässt und es damit der Zerstörung preisgibt. Im Vers 39 setzt er eine Bedingung für seine Rückkehr. Die Menschen müssen bereit sein, Christus mit den Worten zu empfangen: "Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!"
Die Mitglieder der wiederhergestellten Kirche Christi erhalten den Hinweis, wo sie sich in bedrohlichen Zeiten möglichst oft aufhalten sollen, um geborgen zu sein und Mut zu schöpfen : a.a.O, Vers 12 "dann sollt ihr an heiliger Stätte stehen".
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Houston Tempel |
Die Bibelfassung sagt dagegen in Vers 15 und 16, dass im Höhepunkt der Not ein unheilvolles Greuel den Tempel füllen wird und deshalb die Bewohner Judäas von ihm weg in die Berge fliehen sollen (Wenn ihr dann am heiligen Ort den unheilvollen Gräuel stehen seht, der durch den Propheten Daniel vorhergesagt worden ist - der Leser begreife - dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen)
Beide Fassungen stimmenen dann im Vers 20 bzw. 22 wieder überein, dass die verheerenden Zeichen der Zeit dank des Bundesvolks verkürzt werden wird (20 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, dann würde nichts von ihrem Fleisch errettet werden; aber um der Auserwählten willen, gemäß dem Bund, werden jene Tage verkürzt werden; 22 Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden). In allem Leid zeigt sich mit der Verkürzung und damit Endlichkeit der Leidenszeit ein erfreuliches weil hoffnungsfrohes Zeichen. Die Freude darüber kann sich verdoppeln, dennTod und Auferstehung (Zerstörung und Wiederherstellung des physischen Tempels Christi) sind sowohl für das Bundesvolk als auch für die übrigen Erdenbewohner Voraussetzung ihrer Erlösung.
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