Samstag, 27. Juni 2015

Das Zweite Kommen Christi (Teil 1)

Dirndl-Sonntag
Freud und Leid miteinander teilen
Ist es etwas Schönes, dann löst es auch beim Gegenüber Freude aus und verdoppelt sich damit. So war es auch in der letzten Woche, als wir die Missionarinnen bei uns zu Besuch hatten und uns dabei Schwester Nielson von ihrem Dirndl erzählte. Da beschlossen meine Frau, die schon lange nicht mehr eines ihrer Dirndl angezogen hatte, und sie, am Sonntag im Dirndl zur Kirche zu kommen.
Ist es aber etwas Leidvolles, dann halbiert sich der Schmerz, wenn es zwei gemeinsam tragen. So muss der Prophet Joseph Smith gedacht haben, als er in Matthäus 24 von den Begleitumständen las, die für die Zerstörung des Tempels und das zweite Kommen Christi vorhergesagt wurden. Es ist das einzige Kapitel des Neuen Testaments, das in seiner Übersetzung mit in die Köstliche Perle aufgenommen wurde. Der Sonntagsschulunterricht beschäftigte sich mit diesen beiden Fassungen und ich wurde bewegt über ihr warum nachzudenken.
Im ersten Teil geht es vor allem um die Zerstörung des Tempels:
Zunächst wird in der Einleitung in der wiederhergestellten Fassung deutlicher, dass Jesus tatsächlich zu dem engen Kreis seiner Jünger (den Aposteln) von seinem Leben, Sterben und Auferstehen und damit auch von seinem zweiten Kommen spricht und sie verstanden ihn ( JS-Matth. 24:1 "Da verstanden seine Jünger, dass er wieder auf die Erde kommen würde, nachdem er zur rechten Hand Gottes verherrlicht und gekrönt worden sei"https://www.lds.org/scriptures/pgp/js-m/1?lang=deu ). Wie wichtig ist es doch, dass man auch bei drohendem Ende eng zusammenrückt und dabei dessen eigentlichen Sinn versteht.
Die Bibelfassung setzt dagegen in Matthäus 23:38 mit der Ankündigung ein, dass Gott, der Herr, sein Haus verlässt und es damit der Zerstörung preisgibt. Im Vers 39 setzt er eine Bedingung für seine Rückkehr. Die Menschen müssen bereit sein, Christus mit den Worten zu empfangen: "Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!"
Die Mitglieder der wiederhergestellten Kirche Christi erhalten den Hinweis, wo sie sich in bedrohlichen Zeiten möglichst oft aufhalten sollen, um geborgen zu sein und Mut zu schöpfen : a.a.O, Vers 12  "dann sollt ihr an heiliger Stätte stehen".
Houston Tempel
Hier kann ich meinen Gedanken aus der Vorwoche ein kürzlich erschienenes Foto vom Tempel in Houston hinzufügen, das ihn unter einem Regenbogen zeigt. Dieser ist ja Symbol für das Versprechen des himmlischen Vaters, niemals wieder eine Sintflut über die Erde kommen zu lassen. So ist der Tempel, wie ich letzte Woche schon schrieb, auch ein Symbol für die stets notwendige Reinigung der sündigen Menschen geworden (Genesis 9:13 - http://www.bibleserver.com/text/EU/1. Mose 9 -; aber auch KP, Mose 7:44 u 45 - https://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/7?lang=deu -). Die letzte Schriftstelle zeigt aber auch, was uns im Tempel gelingen kann: Gott, unseren Vater zu preisen und das Hosianna auszurufen:
"Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!"
Die Bibelfassung sagt dagegen in Vers 15 und 16, dass im Höhepunkt der Not ein unheilvolles Greuel den Tempel füllen wird und deshalb die Bewohner Judäas von ihm weg in die Berge fliehen sollen (Wenn ihr dann am heiligen Ort den unheilvollen Gräuel stehen seht, der durch den Propheten Daniel vorhergesagt worden ist - der Leser begreife - dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen)

Beide Fassungen stimmenen dann im Vers 20 bzw. 22 wieder überein, dass die verheerenden Zeichen der Zeit dank des Bundesvolks verkürzt werden wird (20 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, dann würde nichts von ihrem Fleisch errettet werden; aber um der Auserwählten willen, gemäß dem Bund, werden jene Tage verkürzt werden; 22 Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden). In allem Leid zeigt sich mit der Verkürzung und damit Endlichkeit der Leidenszeit ein erfreuliches weil hoffnungsfrohes Zeichen. Die Freude darüber kann sich verdoppeln, dennTod und Auferstehung (Zerstörung und Wiederherstellung des physischen Tempels Christi) sind sowohl für das Bundesvolk als auch für die übrigen Erdenbewohner Voraussetzung ihrer Erlösung.
 

Donnerstag, 18. Juni 2015

Tempelreinigung

Der erste Tempelbesuch, bei dem ich zwei Jahre nach der standesamtlichen Trauung meine Frau auch für Zeit und alle Ewigkeit heiratete, war meine eigentliche Bekehrung. Eigene Vorstellungen von den Tempelriten des Alten Testaments belasteten mich. Würde ich in eine Mystik hineingezogen, die mir fremd war? Was ich dann im Tempel erlebte, machte mich glücklich und sicher, meine religiöse Heimat gefunden zu haben.
Den Haag Tempel
Am vorigen Wochenende nahmen meine Frau und ich an der jährlich einmal stattfindenden Gemeindetempelfahrt teil, bei der wir erstmals den niederländischen Tempel in Den Haag besuchten. Auch von ihm hatte ich eine falsche Vorstellung und wurde deshalb von der Wirklichkeit angenehm überrascht. Als wir mit dem Bus nach Holland hineinfuhren, fielen mir besonders die architektonisch klar gegliederten und transparent gestalteten Industrie- und Handelsgebäude auf, die sich insgesamt in eine sauber wirkende Kulturlandschaft einfügten. Zwar hatte ich gehört, dass der dortige Tempel im Vergleich zu dem in Friedrichsdorf klein sei, doch wirkte er für mich vom Bild her trotzdem mächtig wie eine Burg mit seinem aus der Mitte aufsteigenden Burgfried. Aber er liegt in dem östlichen Vorort Zoetermeer, einem relativ spät eingemeindetem Dorf, und fügt sich in die beobachtete holländische Architektur genauso ein, wie der ganz anders erscheinende Frankfurter Tempel in die deutsche.
Unvorstellbar wäre für mich ein Basar im Vorhof des Tempels oder um ihn herum. Genau gegen solche Vermarktungstendenzen wandte sich Jesus, als er den Tempel in Jerusalem reinigte (vgl. Matthäus 21:12-17;http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us21). Für mich gilt dieses zunächst untypische Verhalten Christi als Bestärkung meiner Ansicht, dass auch ein Christ sich zur Wehr setzen darf. Er braucht sich nicht ausnutzen oder respektlos behandeln zu lassen, sondern darf sich dort behaupten, wo man ihn wegen seiner christlichen Grundhaltung mißachtet oder mißbrauchen will.
Betreten kann man den Tempel nur mit einem Empfehlunsschein, auf dem zuständige Priestertumsführer die Würdigkeit eines Mitglieds bestätigen. Damit soll gewährleistet werden, dass sich in seinen geweihten Räumen nur Menschen aufhalten, die Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums befolgen  und damit im weiteren Sinne "reinen Herzens" sind (vgl. Psalm 24:4-6; http://www.bibleserver.com/text/EU/Psalm24). Im engeren Sinn wird sich kein Mensch als "rein" bezeichnen können, da wir allzumal Sünder sind. Aber der Tempel hilft uns, unsere Gedanken zu reinigen und immer wieder auf unsere Bündnisverpflichtungen auszurichten. Eine solche Reinigung verschafft uns inneren Frieden, nach dem wir uns letztlich sehnen.
Präsident Monson hat auf der letzten Frühjahrsgeneralkonferenz das Bemühen der Kirche dargestellt, die Tempel in die Nähe der Mitglieder zu bringen, damit sie bei zumutbarer Belastung an Zeit und Mitteln ihn besuchen können. Er stellt fest:"Wenn wir in den Tempel gehen und an die Bündnisse denken, die wir dort schließen, sind wir besser dazu imstande, diese Versuchungen zu überwinden und unsere Prüfungen zu ertragen. Im Tempel können wir Frieden finden." (https://www.lds.org/liahona/2015/05/sunday-morning-session/blessings-of-the-temple?lang=deu) Wenn ich einen Tempel betrete, dann bewegt mich ein Gefühl der Dankbarkeit und Freude, eine heilige Zufluchtsstätte zu haben, in der lichte Schönheit und wohltuende Ordnung herrscht. Dort finde ich Ruhe, Frieden und die Gewissheit, einmal mit meinen Lieben in die Gegenwart unseres himmlischen Vaters zurückkehren zu können. Der erste Besuch in dem für uns noch neuen Tempel in Den Haag hat dieses Gefühl und auch die Freude besonders verstärkt. Wie gesegnet wir doch sind, dass mit dem Evangelium auch die Tempelverordnungen wiederhergestellt worden sind, die eine besondere Kraft haben, uns zu reinigen!



Mittwoch, 10. Juni 2015

Mehr dienen als herrschen

Elder Ringwood
Am letzten Sonntag, dem 7. Juni, war neben dem Unterricht in der Priestertumsklasse und der Sonntagsschule auch Zeugnisversammlung. Da ich Türdienst hatte und deshalb nicht in der Priestertumsklasse sein konnte, habe ich dort meine Gedanken zu dem vorher angekündigten Thema "Wahrhaft gut und ohne Falsch", bezogen auf eine Ansprache von Elder Ringwood auf der diesjährigen Frühjahrsgeneralkonferenz (https://www.lds.org/general-conference/2015/04/truly-good-and-without-guile?lang=deu) nicht äußern können und will sie deshalb hier niederschreiben.  Diese Ansprache bewegte mich, weil sie sich mit meinem Grundverständnis vom Christ sein auseinandersetzt. Ich schätze die Kirche, weil mir durch das wiederhergestellte Evangelium, sobald ich es verstehen lerne, christliche Verhaltensgrundsätze  erneut als wahr bestätigt werden. Will ich wirklich Christ sein, dann sollte mir das Wohl meiner Mitmenschen immer wichtig sein, vielleicht sogar wichtiger als mein eigenes.
Beim Gleichnis vom verlorenen Sohn hatte ich die Position des älteren Sohnes zunächst auch als verloren bezeichnet, weil er bei der Rückkehr seines jüngeren Bruders eigene Ansprüche vor die seines Bruders stellte. So übersah ich damals die Verheißung, die für eine beharrliche, langfristig zuverlässige Lebensführung gilt: "Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein (Lukas 15 :31). "Du bist immer bei mir" ist auch heute noch "wahrhaft gut". "Und ohne Falsch sein" hieße dann in dem Gleichnis: "Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest (für deinen Bruder) feiern."
Ringwood belegt diese Wahrheit mit einem Beispiel aus dem Buch Mormon. Es sind die vergleichsweise wenigen 15 Verse, in denen Alma mit seinem Sohn Schiblon spricht. Mit Korianton dagegen, dessen junges Leben nicht so beständig gut verlaufen war, setzte er sich ausführlicher in 91 Versen auseinander. Ihn fragt Alma: "(Hast) du nicht die Beständigkeit deines Bruders, seine Glaubenstreue und seinen Eifer im Halten der Gebote gesehen?" (Alma 39:1; https://www.lds.org/scriptures/bofm/alma/39?lang=deu).
Nun beschäftigt sich Ringwood mit der Motivation zu so einer als "wahrhaft gut" bezeichneten Lebensführung. Er zitiert in diesem Zusammenhang Spencer W. Kimball (12. Präsident der Kirche; https://www.lds.org/scriptures/gs/kimball-spencer-w?lang=eng): "Den wahrhaft großen Frauen und Männern geht es immer mehr darum, zu dienen als zu herrschen." Solche Menschen befinden sich nicht nur in der Kirche, sondern "in allen Gesellschaftschichten und vielen Glaubensgemeinschaften. Sie aber nennt Ringwood "wahrhaft bekehrt" und er berichtet von einem jungen pflichtbewussten Missionar, der in Korea diente, aber große Schwierigkeit mit der Sprache hatte. Er galt zu Unrecht als erfolglos, doch der Missionspräsident erkannte seinen Wert und beurteilte ihn als erfolgreich, weil er nicht nach Lob, Stellung, Macht, Ehre und Autorität strebte, sondern schlicht seine Pflicht erfüllte.
Eine solche Lebenseinstellung bekommt man in der Regel nicht in die Wiege gelegt, doch entspricht sie der Erfahrung, die ich als jüngster von 5 Söhnen in meiner Familie machte. Ich kann bestätigen, dass es ein lebenslanger Wandlungsprozess ist, der besonders dann wirksam werden kann, wenn man seinen Glauben durch Taten übt und festigt.
 So will ich von meiner Arbeit mit einer meiner Enkeltöchter berichten, der die Mathematik schwer fällt. Als sie noch Kind war,  gestaltete sich meine Nachhilfe mehr autoritär. Ich sagte, was zu tun ist und sie hatte zu folgen. Heute ist sie eine junge Erwachsene mit eigenen Lösungsvorstellungen. Auf sie habe ich zu achten, wenn ich ihr wirklich helfen will. Wenn ich wieder in ein altes Verhaltensmuster zurückfalle und ihren Widerstand spüre, dann entschuldige ich mich. Ich will doch mehr dienen als herrschen. Weil sie diese meine Absicht kennt, ist das Vertrauen zwischen uns gewachsen und überbrückt schwierige Auseinandersetzungen.
Wo es leicht wird, nach dem Prinzip zu leben, mehr zu dienen als zu herrschen, ist auf dem Friedhof. Hier kannte ich eine Glaubensschwester, die sich Sorge um die Pflege des Grabes nach ihrem Tod machte. Ihr versprach ich, mich darum zu kümmern. Dieser Dienst erfüllt mich immer wieder mit Dankbarkeit und Freude.
Grabstelle auf dem Hauptfriedhof


Donnerstag, 4. Juni 2015

Unser tägliches Brot ...


Brotteller mit den frischen Brotlaiben
Die Bitte "Unser tägliches Brot gib uns heute" (http://www.bibleserver.com/text/LUT/Matth%C3%A4us6) aus dem Vaterunser begleitet mich seit Kindertagen. Aus dem Nachlass meiner Schwester habe ich einen Brotteller aufbewahrt, den sich meine Eltern entsprechend dem Muster des in der ostpreußischen Heimat zurückgelassenen Exemplars nach dem Krieg und der Vertreibung neu drechseln ließen.
nach 2 Stunden fertig gebacken
Unser Brot ist seit vielen Jahren selbst gebacken. Heute ist es ein mit Sauerteig gebackenes Vollkorn-Dinkelbrot. Um es backen zu können, besitzen wir einen Dampfbackofen, der das Brot in einem automatischen Vorgang in zwei Stunden backt. Dem eigentlichen Backen geht die Zubereitung voraus.
Das Rezept für ein Kastenbrot: 750 g Weizen/Dinkel; 350 ml H-Vollmilch; 350 ml Wasser; 15 g Salz; 100 g Trockenpflaumem; 25 g Sonnenblumenkerne; je 1 gestr. Teelöffel der Brotgewürze Kümmel, Anis, Fenchel, Koriander, Liebstöckel und Tausendgüldenkraut sowie je ein Beutel Sauerteig und Trockenhefe.
Den Weizen/Dinkel entnehme ich unserem Jahresvorrat, der entsprechend dem Bedarf  immer ergänzt wird. Das Korn wird zusammen mit den Brotgewürzen in unserer elektrisch betriebenen Hausmühle gemahlen (sollte der Strom ausfallen, dann haben wir auch noch eine handbetriebene Mühle). Mit einem Teil des frisch gemahlenen Mehls wird unter Zugabe von H-Milch und Wasser sowie Sauerteig und Trockenhefe einen Vorteig gemischt, der einen Tag Zeit zum Durchsäuern bekommt. Dann wird das Restmehl mit Salz, Milch, Wasser und dem Vorteig angeteigt. Der entstehende Teig soll dann etwa vier Stunden zugedeckt gehen können. Danach werden  Walnuss- und Sonnenblumenkerne sowie Trockenobst dazugegeben. Der entstehende gut geknetete Teig wird portioniert, in die Formen gegeben und gebacken. Das Brot kann dann auch eingefroren werden, hält sich aber mehr als eine Woche auch so.
Der Vorgang des Brot Backens ist aber nur die eine Seite der Medaille. Was mich besonders bewegt, sind die Erinnerungen an die Bedeutung des Brots in meinem Leben. Auch bei uns zu Hause wurde das Brot selbst gebacken. Seine Bedeutung wurde mir aber erstmals bewusst, als wir es nach der Flucht und dem Weltkriegsende kaufen mussten und es als Maisbrot nur auf Marken äußerst knapp zugeteilt bekamen. Da wurde jede Scheibe geröstet, damit wir länger zu kauen hatten. Mutter erlaubte nicht, das verführerisch duftende Frischbrot zu verzehren, weil wir dann zu viel davon essen  und uns den Magen verderben würden. Auch wurde uns das Brot zugeteilt, damit jeder in der Familie von ihm bekam. Sein Schulbrot nicht zu essen oder es wegzuwerfen, ging gar nicht.
"Unser" Brot erinnert an seine soziale Bedeutung. Es ist ein Grundnahrungsmittel. Wir essen es gern in Gemeinschaft beim Frühstück sowie Abendbrot und lernen dabei, es auch miteinander zu teilen.
"Tägliches Brot gib uns heute". Brot ist eine Gabe, ein Geschenk, das auch heute nicht allen Menschen wie selbstverständlich jederzeit zur Verfügung steht. Umgekehrt vergessen wir leicht, für diese Gabe unseren himmlischen Vater zu danken, wenn wir Nahrung im Überfluss haben. Wir werden an das Himmelsbrot "Manna" erinnert, das jeden Tag neu eingesammelt werden musste und den Überdruss der Israeliten, als sie es immer wieder zu essen bekamen. Heute können wir durch das wöchentliche Abendmahl in der Kirche lernen, wie wichtig die ständige Erinnerung an das Sühnopfer Christi ist, in dem Jesus uns als Brot des Lebens bewusst wird. Wie beim Brot kann ich mir nicht vorstellen, dass ich des Evangeliums überdrüssig werden könnte. Von ihm geht eine mich stets belebende Kraft aus. So hat Brot für mich auch eine heilsame Wirkung. Es reguliert mein Wohlbefinden. Dazu tragen sicher auch die Brotgewürze und die Trockenpflaumen bei.
Das Brot ist auch ein Teil unseres Vorratsprogramms, das die Kirche vor 80 Jahren nach der Weltwirtschaftskrise einführte. Danach wurde den Mitgliedern geraten, sich auf Krisenzeiten vorzubereiten und einen Jahresvorrat an lebenswichtigen Gütern anzulegen. Das Brotgetreide ist wegen seiner langen Lagerfähigkeit ein Grundbestandteil dieses Vorrats, zu dem auch Wasser und H-Milch gehören. Um die Vorratsbestände immer wieder zu erneuern. ist es wichtig, sie beständig zu gebrauchen.
Letztlich gehört Brot auch zu unserer Familiengeschichte. Mein Großvater väterlicherseits war Bäcker und sein Vater Müller in Zamaiczen, Kreis Gumbinnen, Ostpreußen. Eine Bäckerei Nabrotzky gab es schon in Tilsit. Sie wurde nach dem Krieg von meinem Onkel in Borkum wieder gegründet und hat sich zur Inselbäckerei entwickelt. Sie ist jetzt schon seit vier Generationen im Familienbesitz. So ist es zu verstehen, dass ich gern selbst Brot backe, den Duft des frischen Brotes rieche und es dankbar täglich genieße.

Montag, 1. Juni 2015

Apostel L. Tom Perry (1922 - 2015)

Apostel L.Tom Perry (1922-2015)
Habe den Nachruf auf Apostel L. Tom Perry (1922-2015) gelesen (https://www.lds.org/prophets-and-apostles/biographies/elder-l-tom-perry?cid=HP_day_date_dPAAST_PERY_xLIDyL1-B_&lang=deu). Er ist ein bemerkenswertes Dokument, das ich empfehle zu lesen. Elder Perry war der Initiator für die Institutszentren, die in deutschsprachigen Universitätsstädten, so auch in Dortmund, an bestehende HLT-Kirchengebäude angebaut wurden. Sie sollen den in der Ausbildung stehenden jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 30 Jahren und deren Freunden in einer zukunftsentscheidendenden Lebensphase eine Stätte der Begegnung und der geistigen Erbauung sein. Sicherlich werden viele ihm für diese Initiative und seinen Einsatz, sie zu verwirklichen, stets dankbar sein.