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aus einer Bilderbibel von 1906 |
Bibelauslegungungen der traditionellen Kirchen sehen auch einen Konflikt beschrieben, der zwischen Hirten- und Bauernvölkern immer wieder ausbrach. Ganz aktuell könnte damit ein Konflikt beschrieben werden, der z.B. das angestammmte Recht auf Trinkwasser durch große Lebensmittelkonzerne bedroht sieht, die dieses Wasser vermarkten wollen. Da wäre es sicher naiv, die Geschichte als Friedensbotschaft zu deuten, die zwischen ungleich geliebten Brüdern vermitteln kann.
Am letzten Sonntag lasen wir die gleiche Geschichte in der Köstlichen Perle, die als fünftes Werk zum Kanon der Heiligen Schriften in der wiederhergestellrten Kirche Jesu Christi gehört. Hier steht sie im Kapitel 5 des Buches Mose (KP, Mose 5:16-33; https://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/5?lang=deu), ist dort aber ausführlicher und in einem anderen Zusammenhang erzählt. Es lohnt sich deshalb, das ganze Kapitel zu lesen, in dem zunächst erklärt wird, warum Adam dem Herrn ein Tieropfer darbrachte. Es sollte in vorchristlichen Zeit als Sinnbild für das spätere Sühnopfer Christi dienen. Sogleich erschien der Widersacher, auch ein Sohn Gottes, der Kain dazu bringen wollte, nicht an das Sühnopfer Christi zu glauben. Er empfahl ihm, dem Herrn provokativ, denn ich kann doch selbst bestimmen, was ich opfern will, ein Opfer von den Früchten des Feldes zu bringen. Abel dagegen folgte seinem Vater Adam, dem geboten worden war, ein Tieropfer zu bringen. Die Rechnung des Satans ging auf. Kain empörte sich über die vermeintliche Ungerechtigkeit Gottes, der sein Opfer verschmähte und das seines Bruders Abel bevorzugte. Die Entfremdung von Gott führte zu Hass und letztlich zum Brudermord.
So erklärt sich mir eher das "aber". Es ist kein "und". Der Weg im Glauben sollte uns zur Umkehr, das heißt von Kain weg und zu Abel hinführen.
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