Sonntag, 11. Juni 2017

"Alle meine Söhne" und "das Zuhause"

Es war eine gute Fügung, in einer Woche das Familiendrame "Alle meine Söhne" von Arthur Miller im Schauspielhaus Bochum zu sehen und in der Kirche das Thema
" Das Zuhause – die Grundlage eines rechtschaffenen Lebens" zu besprechen.
Eingangsszene Vater ist Vater
Millers Familiendrama ist ein minimalistisches Stück, denn "alle" sind gerade einmal zwei Söhne, von denen einer noch vermisst wird. Der Vorteil ist, dass sich die Handlung auf die wesentliche Frage konzentrieren lässt, ob ein Sohn seinen Vater anzeigen darf, der als Kriegsgewinnler bewusst fehlerhafte Zylinderköpfe für Flugzeugmotoren ausliefern ließ, wodurch später Piloten abstürzten, darunter auch sein vermisster Sohn. In der Eingangsszene liest der Vater Zeitung, aber wie sich später herausstellt, nur den Anzeigenteil. Das Weltgeschehen interessiert ihn weniger. Sein Sinn und Trachten ist ganz konzentriert auf das Wohlergehen der Familie, das er mit seiner Fabrik gleich setzt. Ein deutscher Vater ist eben Vater (braun -statt schwarz -,  rot, gold und weiße Weste  - hier Hemd -). So einfach ist das (darzustellen). - Bild aus: Programmheft "Alle meine Söhne", Schauspielhaus Bochum -
Eltern unterweisen ihr Kind
Das Eingangsbild zum kirchlichen Thema zeigt junge Eltern mit ihrem Kind, das erste Schritte geht. Letztlich soll es zu einem "guten Mitbürger heranwachsen". Die Eltern verstehen sich als "Treuhänder", die von ihren Kindern "geliebt und nicht gefürchtet" werden. Ein Kind ist demnach ein "Geschenk" Gottes. Je liebe- und erwartungsvoller es unterrichtet und erzogen wird, desto wahrscheinlicher wird es einen friedlichen Charakter entwickeln. Es wird auf einer "höheren Stufe" handeln, weil es im Gebet göttlichen Beistand erfährt. Solch ein Kind kann sich auch "geborgen" fühlen, weil es von Eltern "beschützt" wird, die "ehrlich gegenüber Gott", ... "zueinander" und ... "zu ihren Mitmenschen sind".
Der ehemalige Kirchenpräsident Hinckley schließt seien Belehrungen mit dem Gebet: "O Gott, ewiger Vater, segne die Eltern, dass sie mit Liebe, Geduld und Zuspruch diejenigen belehren, die am kostbarsten sind: die Kinder, die von dir kommen; damit sie gemeinsam beschützt und in die richtige Richtung geführt werden und ... der Gesellschaft, deren Teil sie sind, Segen bringen." (https://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-gordon-b-hinckley/chapter-11-home-the-basis-of-a-righteous-life?lang=deu)
Die gute Fügung liegt einerseits in der Erkenntnis, dass einfach Vater sein bei Miller nach der Anzeige durch den Sohn mit der väterlichen Selbsttötung für die Familie chaotisch endet.
Andererseits führt dieses Erkennen zu der Einsicht, ein gutes Zuhause nicht einfach mit Glück gleichzusetzen.
Kain und Abel sind erstes Beispiel. (AT Genesis 4; https://www.bibleserver.com/text/EU/1.Mose4) Johannes berichtet nur von der Mutter Maria am Kreuz. (NT Johannes 19:25; https://www.bibleserver.com/text/EU/Johannes19) Wann ist Vater Josef aus dem Blickfeld geraten?
Auch im Buch Mormon erfahren wir von den Auseinandersetzungen in der Familie des Propheten Lehi. (BM 1. Nephi 2:11; https://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/2?lang=deu).
Dennoch gilt als Grundlage rechtschaffener Lebensführung, dass Eltern ihren Kindern das Evangelium lehren (LuB 68:25; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/68.25?lang=deu#p24)  so wie es schon die ersten Eltern taten: "Und Adam und Eva priesen den Namen Gottes, und sie taten alles ihren Söhnen und ihren Töchtern kund."
(KP Mose 5:12; https://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/5.12?lang=deu#p11)
Andreas und Katja 11. Juni 1992
Abschließend kann mehrheitlich dankbar festgestellt werden, dass Kinder den erhofften Segen bringen, wenn Eltern ihnen das Evangelium lehren und vorleben. Dann wird Freude und Lobpreis groß sein. In reichem Maße Anlass dazu gibt die Silberhochzeit unseres ältesten Sohnes Andreas mit Katja, geb. Günter. Auch sie sind ihrem Eheversprechen und Glauben treu geblieben und haben ebenso ihre beiden Töchter entsprechend belehrt und erzogen. Die Familie ist insgesamt eine der tragenden Stützen der Gemeinde Herne geworden, in der Andreas z. Zt. als Bischof dient. Wir  freuen uns, in ihrer Nähe zu wohnen. Großen Rückhalt gibt uns dabei ihre Selbstständigkeit sowie ihr Lebensmut. Beides läßt auch für die Zukunft viel Gutes hoffen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen