Mittwoch, 23. Dezember 2015

Weihnachtsstimmung / Thoughts of Christmas

An einem der letzten Tage erwachte ich morgens und geriet sehr bald in eine für mich ungewöhnlich glückliche Vorweihnachtsstimmung. Woher wurde sie gespeist?
Meine Frau ist Lehrerin in der Frauenhilfvereinigungs unserer Gemeinde und hatte mit einem Thema "Mache Deine Pfähle stark" (ein Pfahl besteht aus etwa 12 Gemeinden, vegleichbar einem Kirchenkreis) ihre Schwierigkeiten. Ich empfahl ihr, sich auf den Hauptgedanken zu konzentrieren: "sich vereinen und vervollkommnen" (vereinfacht: kommt zusammen und werdet eins!). Es ist eine meiner Lebenserfahrungen, dass aus dem Zusammensein und der -arbeit mit vielen Menschen Motivation und Kraft ensteht. Dazu gab es in letzter Zeit zwei sicher etwas nachvollziehbare Beispiele:
1. Die Weihnachtsandacht der Ersten Präsidentschaft (https://www.lds.org/broadcasts/archive/christmas-devotional/2015/12?cid=HP_SU_12-6-2015_dPFD_fMLIB_xLIDyL1-C_&lang=deu) wurde im Gemeindehaus aus dem Konferenzzentrum in SLC übertragen, wo der Tabernakelchor und das Orchester am Tempelplatz die festliche Andacht mit gestalteten. Im Chor mitzusingen oder im Orchester mitzuspielen, lässt erkennen, dass gemeinsames Musizieren zur Vervollkommnung jedes einzelnen Musikanten beiträgt. Wenn ich mich also mit Gleichgesinnten vereine, dann vervollkommne ich mich weiter. Das gilt mit Einschränkung auch für die Zuhörer. In SLC bekam man sicher schon seit Wochen keine Eintrittskarten mehr für die Weihnachtsandacht im 21 000 Besucher fassenden Konferenzzentrum. Bei der hiesigen Übertragung waren leider nur einige verstreute Besucher. Eine, wie ich meine, zumindest für Mitglieder verpasste Gelegenheit zur eigenen Vervollkommnung. -
2. Parallel dazu hatte der BVB ein Heimspiel in der mit mehr als 81 000 Zuschauern ausverkauften Arena. Es ist sicher bekannt, welche Kraft von einer heimischen Tribüne ausgeht. -

Der Tabernakelchor sang ein mir unbekanntes Weihnachtslied "Carols of the bells" und Präsident Uchtdorf sprach dann über den Hintergrund dieses ursprünglich ukrainischen Neujahrsliedes. Die Großzügigkeit Gottes im Jahresablauf soll darin zum Klingen gebracht werden und dem Chor gelang dieser Lobpreis nahezu vollkommen.
Großzügigkeit im Zusammenhang mit Weihnachten hatte ich bis dahin noch nie bedacht, doch erinnerte ich mich sofort an meine Zimmerwirtin während des Studiums. Sie schenkte in ihrer großen Menschenliebe nicht nur mir alles, was sie selbst in der Not der Nachkriegszeit geschenkt bekommen hatte. -
Apostel Bednar hatte zuvor in seiner Ansprache die Weihnachtsgeschichte im Zusammenhang mit dem damaligen Geschehen in der Neuen Welt dargestellt (https://www.lds.org/scriptures/bofm/hel/14?lang=deu). Wir sollten uns in die Lage des Propheten Samuel versetzen, wie er, vielleicht zehnjährig, die Verheißung von der Geburt Christi erfuhr, die er dann als 15-Jähriger in Erfüllung gehen sah und etwa 30 Jahre später mit dem Kreuzestod Christi wohl auch die dreitägige absolute Dunkelhei miterlebte, aus der dann der Erlöser den Versammelten auf dem Tempelplatz erschien. Niemals vorher wurde mir dieses Hervortreten Christi als befreiendes und Hoffnung spendendes Licht der Wahrheit bewusster.
Wahrscheinlich trug dazu auch ein kürzlich stattgefundener Austellungsbesuch bei (https://www.google.de/search?q=zurbaran+d%C3%BCsseldorf&newwindow=1&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwia46OSsPXJAhXGD3IKHd8NDjgQ7AkINA&biw=1440&bih=699). Die raumhohen Apostel- und Heiligenfiguren des spanischen Barockmalers Zurbarán, die er aus dunkelstem Hintergrund hervortreten lässt, hatten mich innerlich berührt und wirkten nach. -
So spielten an jenem Morgen mehrere meiner Sinne zusammen und verursachten dieses noch nicht allzu häufig erlebte Glücksgefühl. Es wird mich weiter tragen und mich in der Absicht bestärken, mit der Familie und allen Menschen guten Willens vereint, Weihnachten und Jahreswechsel zu feiern sowie weiterhin auf die Verheißung vollkommenen Glücks zu hoffen, das uns Weihnachten erahnen lässt.


One day I awoke and had some thoughts that brought me closer to Christmas. I became happy. Where did it come from?
My wife had to give a lesson in the Relief Society with the topic: „Strengthen our Stakes“.
which was difficult for her to prepare. So I suggested to concentrate on the main thought: „come together to become perfekt“. It is an experience of my life coming and working together adds motivation and power. Here are two examples from last week that will help to explain what I mean.
1.     Christmas devotional of the First Presidency (https://www.lds.org/broadcasts/watch/christmas-devotional/2015/12?lang=eng&vid=4649217759001)in which the Tabernacle Choir and the Orchestra on Temple Square were involved was broadcasted to our Stake center. Whenever musicians of a choir or an orchestra come together, they combine their talents to create something bigger than they could achieve on their own. So it motivates us to come together with people of the same interest to work on our own perfection. This could even be said, to some degree, for the audience. I’m sure that in SLC the 21000 tickets for the devotional were gone long before the event. In our Stake building there were only very few who took the opportunity to benefit from coming together and being uplifted.
2.     In contrast to those few people in our congregation we could see hundreds of cars of soccer fans parked outside that visited the soccer arena close to our stake building. If you ask a real fan, there is nothing that can be compared to the feeling of being united as fans in the arena to cheer for your team.
The Tabernacle Choir sang “Carols of the bells” that was unknown to me as a Christmas carol. Elder Uchtdorf talked about the background of this originally Ukrainian new years song. The generosity of God throughout the year is supposed to be brought to sound in this song and the Choir perfected this praise.
Generosity in connection with Christmas was somewhat new to me, but I had to think back to my years as a student. My landlady always showed great generosity towards me when she freely shared the few things she possessed in those past war time years with me and other people around us.
In Elder Bednars talk (https://www.lds.org/scriptures/bofm/hel/14?lang=eng) we heard about the Christmas Story in connection with the events in the new world. We were supposed to think back to Samuel the lamanite, who had heard of the prophecy about the coming of Christ at the age of around 10. When he was 15 he saw the prophecies come true and he must have also experienced the three days of darkness when Christ was crucified 30 years later. Those who were gathered around the temple were saved from the darkness by Christ’s appearance among the Nephites. Never before have I understood the role of Christ as the light of truth and hope better than in this talk.
Maybe this new impression was also influenced by a Zurbarán-Exhibition I just had visited (https://www.google.de/search?q=zurbaran+d%C3%BCsseldorf&newwindow=1&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwia46OSsPXJAhXGD3IKHd8NDjgQ7AkINA&biw=1440&bih=699) . The Spanish Baroque artist painted room height Apostles and other Saints emerging from a deep dark background which gave them a characteristic holy flair. These paintings deeply touched me and inspired my feelings when I heard Elder Bednar’s talk.
 On that morning more than one sense worked together creating this feeling of happiness I haven’t felt too often in my life. This emotion will carry me further on and reinforce my intention to celebrate Christmas and to believe in the future of a new year hoping for a perfect happiness as promised by Christ. Christmas can already give us a glance of it now.

p.s. Thanks to my daughter Anike who helped me with the translation

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