Donnerstag, 22. Februar 2018

Bitte um Indexierungshilfe

Generalleutnant Harbou
Meine Gedanken sind zur Zeit gefangen von einem umfangreichen Projekt. Der 1. Weltkrieg endete vor 100 Jahren. Gefallen waren in diesem Krieg mehr als 30 000 Dortmunder. Bei GenWiki ist dieVerlustliste für ganz Deutschland digitalisiert. Darin findet man aber vor allem militärische Daten. Wir sehen in unserm Jubiläumsjahr, 30 Jahre Zentrum für Familiengeschichte in Dortmund, bis zur Jubiläumsfeier am 1. November 2018 die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv die Dortmunder Gefallenen des 1. Weltkriegs in ihre Familien zurückzuführen. Das FamilySearch- Stammbaumprogramm soll als grundlegendes Werkzeug dienen, die notwendigen Daten zu erfassen und aufzubereiten. Es gibt dort auch die Möglichkeit, die Lebensdaten mit Bildern und Texten zu illustrieren.

Als Beispiel können dienen die Beiträge zu den Gefallenen aus der Dortmunder Kirchengemeinde St. Reinoldi, deren Pfarrer Stein entsprechende Unterlagen sammelte und in einem voluminösen Ehrenbuch (1) zusammenfasste.
Die erste Aufgabe besteht nun darin, die Daten aus der GenWiki Verlustliste in den FS-Stammbaum zu übertragen. Dafür bitte ich um möglichst zeitnahe Hilfe.
Ich bin davon überzeugt, dass diese Hilfestellung auch für die helfende Personen von Nutzen sein wird. Das haben wir schon früher erfahren, als noch die Gemeinden durch tatkräftige Mithilfe der Mitglieder gebaut wurden.
Der Geist der Arbeit sprang auf die Helfer und Helferinnen über. Es gilt hier zusätzlich die Verheißung Maleachis, dass sich die Herzen der Kinder ihren Vorfahren zuwenden werden und umgekehrt.
Interessierte melden sich bitte bei mir per E-Mail. Meine Adresse: walter.nabrotzky@t-online.de
Im Voraus schon herzlichen Dank!

(1) Lorbeerreiser auf Heldengräbern ..., Dortmund 1916

Montag, 12. Februar 2018

Der Welt ein Licht

- Gedanken aus einer Kurzansprache im Gottesdienst -


Felix (l) und Lucas (r)
Der letzte Sonntag war ein besonderer. Felix und Lucas wurden am Samstag zuvor getauft und konfirmiert. Sie waren als getaufte Vollmitglieder erstmals unter uns. Wir freuten uns mit der Familie und den beiden nun schon großen Jungs.
In der Taufversammlung wurde ein Video über alle Lebensjahre der Zwillinge gezeigt, das die Eltern zusammengefügt und mit Musik untermalt hatten. Mir ist dabei ganz warm ums Herz geworden. Ähnlich ist es auch uns gegangen mit den Kindern und Enkeln. Wie dankbar sind wir  für diesen Segen!
Wie groß er wirklich ist, kann man erahnen, wenn man eine Meldung hört wie die, dass ein Schüler im Beisein seiner Mutter einen Mitschüler ersticht, weil der angeblich diese missbilligend angeschaut habe.
Woraus ergibt sich solcher Segen, den wir als Frucht des Evangeliums betrachten? 
Im Adventskalender 2017 der Kirche hieß es unter dem Titel "Der Welt ein Licht":                 
Jesus trug das Leid anderer, das kannst du auch.                   Ich versuche in diesem Jahr diese 1. Tagesanregung für mich  langfristiger umzusetzen und damit Christus zu folgen, der zu seinen Jüngern sprach: "Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben." (NT, Matthäus 10:8; https://www.bibleserver.com/text/LUT/Matth%C3%A4us10) Damit bestätigen sich Gedanken, die ich in früheren Postings zum Priester- und entsprechend auch zum Frauentum aufschrieb. Ich freue mich über die Mutter Julia von Felix und Lucas und ihre Entscheidung, sich voll um das Wohlbefinden ihrer Kinder zu kümmern und genauso über ihren Vater Matthias, der neben seinen beruflichen Verpflichtungen auch seine häuslichen Aufgaben erfüllt und in der Gemeinde ebenfalls ein zuverlässiger Priestertumsträger ist. Wie ich in meinem Leben erfahren habe, ergänzen sich diese Aufgaben und konkurrieren nicht miteinander. So seid ihr mit Euren Kindern Lichter in dieser Welt für Dienste der Stärkung, der Mitfreude und des Trostes, die ihr ohne Bezahlung euch gegenseitig oder außerhalb der Familie anderen leistet. Will man Segen empfangen, sollte man im häuslichen Umkreis festzustellen, welche kostenlose Dienste man in Anspruch nimmt und welche man selbst anbieten könnte.
Jesus ehrte seine Eltern. Das kannst Du auch.                        So heißt es in der 2.Tagesanregung. Ihr entspricht das 4. Gebot: Ehre Vater und Mutter, damit du lange lebest ... (AT, Exodus 20:12; https://www.bibleserver.com/text/LUT/2.Mose20) Kindern würde ich den Rat geben und ihnen vielleicht damit die Augen dafür öffnen, dass sie zur Entlastung der Eltern Aufgaben übernehmen könnten, die zu Hause oder im Umfeld anfallen. Für mich war es früher Gartenpflege. Ich weiß zwar von meinen eigenen Kindern, wie unpopulär sie ist, aber Pflege des Gartens war mein eigener Zuchtmeister, denn sehr schnell fällt ein vernachlässigter Garten auf.
Jesus ehrte seinen Vater im Himmel. Das kannst Du auch. So heißt es in der 3. Tagesanregung (BM, 3. Nephi 27:10 f.; https://www.lds.org/scriptures/bofm/3-ne/27?lang=deu).      Ich würde Familien, die nach Segen suchen, erzählen, wie wichtig für uns das Taufbündnis ist. Es verpflichtet uns zur regelmäßigen Teilnahme am Abendmahl, um immer an das Sühnopfer Christi zu denken. Hier knüpfe ich an Gedanken an, die mir zum Bruderpaar Kain und Abel gekommen sind. Ich wünsche mir, dass Felix und Lucas und damit auch wir als ihre Geschwister, immer bereit sind, den Kain in uns zu beherrschen, indem wir umkehren und dem Beispiel Abels folgen, der die Gebote des Herrn befolgte. Das würde vielleicht auch Kindern oder Jugendlichen gefallen, die um Orientierung ringen, wenn sie erkennen, mit ihren Fehlern und deren Überwindungsversuchen nicht alleine dazustehen, sondern dass wir alle mit solchen kämpfen.
Ich jedenfalls bin immer noch dabei richtig zu lernen, wie Abel zu denken und zu handeln, der als Hirte zuerst fragte, wie es seinen Schafen ging und nicht wie Kain, der als Ackersmann als erstes die Frage hatte, wie man seine Landnahme absichern konnte.





Mittwoch, 7. Februar 2018

Aber Kain wurde ein Ackersmann

aus einer Bilderbibel von 1906
Liest man das Alte Testament, dann wird nicht gleich klar, warum Gott das Opfer des jüngeren Abels annimmt und das des älteren Kains nicht (AT, Genesis 4; 3-5; https://www.bibleserver.com/text/EU/1.Mose4). Bevorzugt Gott Vater Lieblingskinder? Eine Frage, die mich seit meiner Kindheit beschäftigt. Zwar war ich der jüngste Sohn in der Familie, aber doch hätte ich mir, sympatisierend mit Kain, zumindest genauso viel Aufmerksamkeit von meinem Vater gewünscht, wie sie mein ältester Bruder erhielt.
Bibelauslegungungen der traditionellen Kirchen sehen auch einen Konflikt beschrieben, der zwischen Hirten- und Bauernvölkern immer wieder ausbrach. Ganz aktuell könnte damit ein Konflikt beschrieben werden, der z.B. das angestammmte Recht auf Trinkwasser durch große Lebensmittelkonzerne bedroht sieht, die dieses Wasser vermarkten wollen. Da wäre es sicher naiv, die Geschichte als Friedensbotschaft zu deuten, die zwischen ungleich geliebten Brüdern vermitteln kann.
Am letzten Sonntag lasen wir die gleiche Geschichte in der Köstlichen Perle, die als fünftes Werk zum Kanon der Heiligen Schriften in der wiederhergestellrten Kirche Jesu Christi gehört. Hier steht sie im Kapitel 5 des Buches Mose (KP, Mose 5:16-33; https://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/5?lang=deu), ist dort aber ausführlicher und in einem anderen Zusammenhang erzählt. Es lohnt sich deshalb, das ganze Kapitel zu lesen, in dem zunächst erklärt wird, warum Adam dem Herrn ein Tieropfer darbrachte. Es sollte in vorchristlichen Zeit als Sinnbild für das spätere Sühnopfer Christi dienen. Sogleich erschien der Widersacher, auch ein Sohn Gottes, der Kain dazu bringen wollte, nicht an das Sühnopfer Christi zu glauben. Er empfahl ihm, dem Herrn provokativ, denn ich kann doch selbst bestimmen, was ich opfern will, ein Opfer von den Früchten des Feldes zu bringen. Abel dagegen folgte seinem Vater Adam, dem geboten worden war,  ein Tieropfer zu bringen. Die Rechnung des Satans ging auf. Kain empörte sich über die vermeintliche Ungerechtigkeit Gottes, der sein  Opfer verschmähte und das seines Bruders Abel bevorzugte. Die Entfremdung von Gott führte zu Hass und letztlich zum Brudermord.
So erklärt sich mir eher das "aber". Es ist kein "und". Der Weg im Glauben sollte uns zur Umkehr, das heißt von Kain weg und zu Abel hinführen.