Nach einer Trauerandacht in der letzten Woche kam mir der Gedanke, dass sich ein Angehöriger, der von weit her angereist war, selbst retten könnte. Er äußerte sich anerkennend über diese Trauerfeier. Wenn er jünger wäre, würde er sich einer Kirche gern anschließen, die solche Andachten gestalten könne. Wüßte er vom Rettungswunsch vieler Verstorbener, dann würde er sich wahrscheinlich auch noch im fortgeschrittenen Alter taufen lassen, eine Verordnung, die zur Rettung gehört. Maleachis letzte Worte im Alten Teatament verheißen Errettung: "Bevor aber der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare Tag, seht, da sende ich zu euch den Propheten Elija. Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne ihren Vätern, damit ich nicht komme und das Land schlage mit Bann." (AT, Maleachi 3:23f; https://www.bibleserver.com/text/EU/Maleachi3)
Diese Verheißung erfüllte sich am Anfang des Lukasevangeliums erstmals, als der Hohepriester Zacharias vom Engel Gabriel erfuhr, dass seine betagte Frau Elisabeth Johannes den Täufer, Wegbereiter Christi, den Erretter der Welt, gebären sollte: "Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft des Elija, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist." (NT, Lukas 1:17; https://www.bibleserver.com/text/EU/Lukas1) Man kann diese bedeutsame Schriftstelle weiterverfolgen durch alle Standardwerke.
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W. Wooodruff (1807-1898) |
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J. F. Smith (1838-1918) |
Ich glaube auch Präsident Joseph F. Smith, der kurz vor seinem Tod schwer erkrankte und in dieser Zeit den Erretter bei seinem Besuch in der Geisterwelt sah. Diese Vision bildet jetzt den 138. und damit letzten Abschnitt der Lehre und Bündnisse (LuB 138:25-27; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/138?lang=deu) und bezieht sich auf das 3. Kapitel des ersten Petrusbriefs, worin das Wirken Jesu in der Geisterwelt beschrieben wird (NT, 1. Petrus 3:19-22; https://www.bibleserver.com/text/EU/1.Petrus3).
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G.B. Hinckley (1910-2008) |
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Meridian Idaho Tempel, Quelle: LDS NEWS |
Am 19. November 2017 wurde der 158. Tempel in Meridian, Idaho, USA geweiht. Weitere 30 sind angekündigt oder schon im Bau. Wie wird sich der beschleunigte Tempelbau auf uns auswirken? Rettungseinsätze sind mit denen der Feuerwehr vergleichbar. Sie müssen schnell erfolgen und setzen eine hohe Einsatzbereitschaft voraus. -
Im letzten Jahr haben wir vom Zentrum für Familiengeschichte in Dortmund FamilyNights in den Pfahlgemeinden angeregt und dadurch viele Mitglieder ansprechen können. Mehrfach hörte ich aber den Einwand, dass Familiengeschichte wohl nur dann interessant sei, wenn es um erfolgreiche Vorfahren gehe. Die Ahnentafel glänze erst dann richtig, wenn es berühmte Vorfahren gäbe. Der Kirche und ihrer familiengeschichtlichen Organisation FamilySearch geht es aber darum, einen Weltstammbaum aufzubauen, in dem jede Familie und damit alle Menschen, die je gelebt haben, platziert sind.
Eine der uns erzählten Geschichten soll dafür beispielhaft stehen: Eine Mutter hatte nach einer Schwangerschaftspsychose und nachdem ihr Mann sie mit zwei Söhnen allein gelassen hatte, diese zur Adoption freigegeben. Den einen, jetzt selbst schon verheirateten Sohn, beschäftigte im Innersten die Frage, ob seine Mutter ihn wohl geliebt habe. Seine Frau stellte Nachforschungen an und fand heraus, dass die Mutter an Krebs erkrankte und daran verstarb. Durch weitere eifrige und auf wundersame Weise erfolgreiche Nachforschungen fand sie eine Schwester der Verstorbenen, die diese bis zu ihrem Ende betreut hatte. Sie besaß ein Profilbild, auf dem die Mutter lächelnd in die Kamera schaut. Bis dahin existierte nur ein Bild mit abgewandtem Kopf. Das Wichtigste war aber der Bericht, dass die Mutter oft in Liebe an ihre Söhne gedacht und sich deren Erfolg im Leben gewünscht hatte. Für mich war zusätzlich bedeutsam, dass diese Nachforschungen auch die verstorbenen Großeltern mit einschloss und inzwischen für alle das Liebeswerk, das wir auch Erretung nennen können, stellvertretend im Tempel getan wurde.
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