Donnerstag, 15. Dezember 2016

Weihnachtlicher Frieden/Peace of Christmas

An einem der Adventssonntage  wünschte sich ein Bruder, den wir als Heimlehrer betreuen, einen Krankensegen. Als ich mich zu Hause auf diesen Heimlehrbesuch vorbereitete, las ich die Dezember-Botschaft der Ersten Präsidentschaft von Henry B. Eyring (https://www.lds.org/liahona/2016/12/peace-in-this-life?lang=deu)
Henry B. Eyring
Trotz Bedrängnis können wir Frieden in uns haben. Dieser lässt uns gelassen sein. -
Ich erinnere mich an Begegnungen kurz nach dem Krieg mit einer Freundin meiner Mutter, die schon seit ihrer Jugend an Knochen-Tb litt und ans Bett gefesselt war.  Wenn wir als Kinder sie besuchten, um ihr etwas zu bringen, dann hörten wir keine Klagen, sondern genossen ihre Aufmerksamkeit und den Frieden, der sie umgab. Sie besaß einen Kanarienvogel, der sehr schön singen konnte und so zu der heiteren Grundstimmung beitrug.
Präsident Eyring verweist uns auf das Abendmahl, das wir jede Woche zu uns nehmen und dabei Ruhe in unserer Seele finden können, wenn wir an unseren Erlöser denken und bereit sind, seinen Geboten zu folgen. Entsprechend wird uns auch der innere Friede in zweifacher Hinsicht zu Teil. Wir erfahren durch den Geist, dass Sündenlast abfällt und Hoffnung auf ewiges Leben an deren Stelle tritt. Paulus beschreibt diesem Zusammenhang in seinem Brief an die Galater: "Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen ... Wenn ihr euch aber vom Geist führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz ... Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung; dem allem widerspricht das Gesetz nicht." (Galater 5:16-23)
Präsident Eyring begreift diese Paulusworte auch als Weihnachtsbotschaft > Himmlische Boten verkündeten die Geburt des Erretters mit den Worten: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede.“ (Lukas 2:14) <
Er legt "Zeugnis ab für Jesus Christus und dafür, dass der Vater und sein geliebter Sohn uns den Heiligen Geist senden können, damit wir in diesem Leben Frieden finden können – ganz gleich, welche Prüfungen uns oder einen geliebten Menschen ereilen mögen."
  Gemeinsam mit meinem Heimlehrpartner sind wir zu dem Bruder nach Hause gefahren, um ihm  den gewünschten Krankensegen zu geben und ihm den Frieden zu spenden, nach dem seine bedrängte Seele verlangte. Auf der Fahrt zu ihm vereinbarten wir den Ablauf beim Krankensegen, der aus zwei Teilen besteht: der Salbung mit dem geweihten Öl und dem darauf folgenden Segen. Da ich bei einem früheren Gelegenheit den zweiten Teil übernommen hatte, bat ich ihn, diesmal den ersten Teil, die Salbung durchführen zu dürfen. Er meinte, dass ich eloquenter sei, doch das schien mir unbedeutend. Es ginge doch bei einem Segen vielmehr um die priesterliche Vollmacht, ihn spenden zu dürfen und die hätten wir beide vollkommen gleichberechtigt. So geschah es dann auch. Ich salbte und er segnete den Kranken. Am Sonntag drauf erfuhren wir dann, wie dieser Segen gewirkt hatte. Alle Sorgen waren verflogen. Die Ärzte hatten Entwarnung gegeben und der Friede war in das bedrängte Herz zurückgekehrt. Welche Freude und Dankbarkeit verspürten auch wir! Wir erlebten hier persönlich weihnachtlichen Frieden. 
Die Weihnachtsaktion der Kirche (https://www.mormon.org/deu/weihnachten) stand unter dem Leitgedanken: Jesus Christus ist das Licht der Welt. Wir haben die wunderbare Gelegenheit, sein Licht weiterzugeben. Entschließen wir uns dazu, das zu tun, was Christus getan hat. Am 5. Dezember (http://www.kirche-jesu-christi.org/5-dezember-jesus-heilte-kranke9 hieß es: " Jesus heilte Kranke - das kannst Du auch (... auch, wenn Du Dir Deiner sprachlichen   Schwäche bewusst bist)." Wir haben es dankbar erleben dürfen. 


On one of the last Sundays a brother who I home-teach asked for a blessing. In preparation of the blessing I read the December-message for home teachers "Peace of Christmas"  by President Eyring. He says that even if we are under great pressure we can have peace in our heart and this can keep us calm. I can testify of that, too. When I was a boy just 6 years old I often had to visit a lady, who was a friend of my mother in her childhood. This lady suffered from bone-tuberculosis and was tied to the bed since her youth. When we visited her to bring her something she needed, we never heard any lamentation but got her full attention and felt the peace which surrounded  her. She had a canary, which sang so sweet that there was always a special atmosphere in her home, similar to the one we like to have around christmas time.

President Eyring refers to the Sacrament we take every week. It can create the same calm feeling within us in two different ways. The first way is that our sins are forgiven if we worthily partake of the sacrament. The second way ist he companionship of the Holy Ghost. We can feel free from the bonds of sins and more hope for an eternal life is filling the place of sin instead. Apostel Paul describes this connection in the letter he wrote to the Galatians: 

"This I say then, Walk in the Spirit, and ye shall not fulfil the lust of the flesh. … But if ye be led of the Spirit, ye are not under the law. But the fruit of the Spirit is love, joy, peace, longsuffering, gentleness, goodness, faith … Meekness, temperance: against such there is no law." Gal. 5:16-23

President Eyring thinks this epistle belongs to Christmas, too. Messengers from heaven proclaim the message of the Saviors birth with following words:
"Glory to God in the highest, and on earth peace, good will toward men." Luke 2:14
He gives us his testimony of Jesus Christ. Our father in heaven and his son can send us the Holy Ghost so that we can find peace in our life even for beloved people who suffer from heavy burdens. 
Together with my home-teaching companion we were on the way visiting our brother and his wife to give him the blessing he had asked for and to give him the peace he longed for. On our way we spoke about how we should give him the blessing. As we know there are two parts, first to anoint then to confirm and speak the blessing the Holy Ghost gives us in our mind. Because I took the second part during an earlier visit I asked him to give the blessing this time. He feared to not to be so eloquent with his words, but I told him that it wouldn’t matter. Both of us bear the same priesthood and only this power would be necessary. He agreed and so we blessed our brother in the way we had decided on before.
The following Sunday we met a glad and relieved brother. The doctor told him all is well. The signs of a dangerous development of his health decreased. Peace came back in his mind. Relieved he was full of joy and gratefulness. What a great and thankful feeling we had, too. Personally we felt that kind of peace that is promised to us in this time in which we celebrate Christmas.
  The Christmas Message
(https://www.mormon.org/eng) this year is: Light the World - Follow the example of Jesus Christ. Share His light and serve as he served. On the fifth of December we saw this video-spot: Jesus heals sick persons - that you can do, too (... even, if you feel weakness in speaking). With a thankful heart we made this experience.




Sonntag, 11. Dezember 2016

Postfaktisch - das Wort des Jahres 2016 oder was ich dagegen glaube -

Das Wort "postfaktisch" gehörte bisher nicht zu meinem Wortschatz, hat sich mir jetzt aber schon fest eingeprägt, weil es eine Verhaltensweise beschreibt, die mich zunehmend innerlich bewegt oder beunruhigt. Was soll nach dem Brexit aus Europa werden? Wie wird sich die politische Weltlage nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA entwickeln? -

Spiegel online schreibt: "Das Kunstwort "postfaktisch", (sei) eine Übertragung des englischen Begriffes post truth, (und) verweise darauf, dass in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend Emotionen wichtiger seien als Fakten." Nun könnte man meinen, dass postfaktisches dem religiösen Verhalten recht nahe kommt. Ein Unterricht, auf den wir uns heute vorbereiteten, hat mir dagegen gezeigt, wie wir uns mit christlichem Denken vor postfaktischem Verhalten schützen können.
H.W. Hunter (1907-1994)
Howard W. Hunter, knapp ein Jahr (5. Juni !994 bis 3. März 1995) Präsident der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi (HLT), weist nach, dass stille und unbekannte Menschen, die  ihre Arbeit ohne viel Aufhebens verrichten, nicht weniger nützlich sind als jene, die im Rampenlicht stehen. (https://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-howard-w-hunter/chapter-23-no-less-serviceable?lang=deu)
In den Heiligen Schriften ist von vielen die Rede, die im Schatten anderer Wichtiges vollbracht haben. Welche Kraftquelle motivierte sie zu christlichem Handeln, dessen Kern die Nächstenliebe ist? Warum stelllten sie sich in den Dienst ihrer Mitmenschen?  Ging es ihnen um deren Lob? Hunter endet seine Betrachtungen mit der Ermahnung, sich solches Lob nicht zu Kopf steigen zu lassen.
Das Nachdenken über Grundsätze wie diesen, dass die Arbeit der fleißigen, stillen und unbekannten Menschen gleich großen Wert in den Augen Gottes hat wie die der Prominenten stärkt meinen Glauben.  Er ist ausgerichtet auf Gott, unseren ewigen Vater, den Quell aller Wahrheit, seinen Sohn Jesus Christus, der uns sein beispielhaftes Leben schenkte, und auf den Heiligen Geist, der uns zu aller Wahrheit führt. Warmherzige, aufbauende und stets allen Mitmenschen zugewandte Gefühle lassen ihn erkennen.
Jakobus, der  k l e i n e  Bruder des Herrn Jesus Christus, schrieb: "Denkt daran ... : Jeder Mensch soll schnell bereit sein zu hören, aber zurückhaltend im Reden und nicht schnell zum Zorn bereit; denn im Zorn tut der Mensch nicht das, was vor Gott recht ist. Darum legt alles Schmutzige und Böse ab, seid sanftmütig und nehmt euch das Wort zu Herzen, das in euch eingepflanzt worden ist und das die Macht hat, euch zu retten. ... Wer sich ... in das vollkommene Gesetz der Freiheit vertieft und an ihm festhält, wer es nicht nur hört, ... sondern danach handelt, der wird durch sein Tun selig sein.
Wer meint, er diene Gott, aber seine Zunge nicht im Zaum hält, der betrügt sich selbst und sein Gottesdienst ist wertlos. Ein reiner und makelloser Dienst vor Gott, dem Vater, besteht darin: für Waisen und Witwen zu sorgen, wenn sie in Not sind, und sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren." (Jakobus 1: 19-27; http://www.bibleserver.com/text/EU/Jakobus1)


 

Sonntag, 4. Dezember 2016

Den Vater im Himmel ehren, das kannst Du auch!

Mich bewegen und erfreuen die Anregungen der Kirche, als Mitglieder in dieser Adventszeit der Welt ein Licht zu sein. Mit dem Weihnachtsvideo ist diese Aktion verbunden. In der schriftlichen Anmoderation heißt es:
"Die Weihnachtszeit erinnert uns daran, dass Jesus Christus das Licht der Welt ist. Dieses Jahr haben wir die wunderbare Gelegenheit, sein Licht weiterzugeben. Wir brauchen uns dazu nur entschließen, das zu tun, was Christus getan hat. Ab dem 1. Dezember befassen wir uns jeden Tag mit einer christlichen Eigenschaft und machen Vorschläge, wie man dem Beispiel Christi folgen könnte. Mach mit und verwende diese Vorschläge, um für die Advents- und Weihnachtszeit Aktivitäten zu planen."
Zum heutugen Sonntag, dem 4. Dezember, heißt es:
" Jesus ehrte seinen Vater im Himmel –
Das kannst Du auch!
Vorschläge:
·      Besuche einen Gottesdienst in Deiner Gegend!                                                                                Du bist natürlich auch herzlich zu einem Gottesdienst bei uns eingeladen.
·      Nimm Dir vor, im Dezember jeden Tag auf den Knien zum Vater im Himmel zu beten!
·      Hilf mit, ein Gemeindehaus sauberzumachen oder hilf dort bei Reparaturarbeiten mit!"
Gestern wollten die Missionare zu uns kommen, alle sechs. 
Wir fühlten uns zunächst ein wenig überfordert, doch dann erinnerte ich mich an den
zweiten Vorschlag, ging in mein Zimmer, kniete nieder und betete. 
Als die Missionare dann kamen, wir uns gemeinsam das Video ansahen und hörten, 
dass sie es unseren Nachbarn zeigen wollten, beteten wir erneut auf den Knien. 
Danach entschloss ich mich, ein Missionarspaar in die engere Nachbarschaft zu begleiten,
während die beiden anderen Paare die weitere Nachbarschaft besuchten. 
Von den acht möglichen Haushalten konnten wir vier besuchen. Wir wurden freundlich
hereingebeten, führten das Video vor, sprachen die Empfehlung aus, am 2. Advent
einen Gotttesdienst zu besuchen, auf den Knien zum Vater im Himmel zu beten oder
mitzuhelfen, das eigene Gotteshaus zu pflegen. 
Dann verabschiedeten wir uns wieder mit guten Wünschen zur Vorweihnachtszeit.
Die anderen beiden Paare hatten dagegen keinen sichtbaren Erfolg. Sie waren nicht in die
Wohnungen eingelassen worden und hatten somit auch keine Gelegenheit, eine
Adventsbotschaft weiterzugeben.
Mir wurde eindringlich bewusst, welche Brückenfunktion mir als einheimischem Mitglied
zukommt und wie ich Sein Licht weitergeben kann.
Auch in der weiteren Familie habe ich diese Botschaft per E-Mail verbreitet und noch einen
folgenden Videospot beigefügt, der jeweils zu einem Adventstag gehört: